Städtebaulicher Wettbewerb Wien Mitte + überarbeitung
Bauherr: Stadt Wien – MA 21A
Projektteam / MitarbeiterInnen:
DI Alenka Korenjak, DI Gavin Rae, DI Ralf Rüssel, DI Torsten Schult
Wettbewerb: Oktober 2003
Bauzeit: Erstellung Masterplan
BGF: 126.765 m2
BRI: 569.803,95 m3
WIEN MITTE ist der größte öffentliche Verkehrsknoten im Zentrum von Wien. Für dieses Areal hat es in den letzten Jahrzehnten verschiedene Bebauungsvorschläge gegeben. Zuletzt ein Hochhausprojekt mit 4 Türmen mit einer Höhe von 80 bis 100 m. Dieses Projekt wurde sehr kontroversiell diskutiert, da es ein sehr starker Eingriff in das historische Stadtbild war. Wien drohte sogar die Aberkennung des Weltkulturerbestatus.
So wurde das Projekt gestoppt und von der Stadt neuerlich ein international geladener Wettbewerb ausgeschrieben, den wir gewinnen konnten. Aufgabe war, eine Alternative zum Hochhausprojekt mit annähernd gleicher Dichte. Die große Schwierigkeit lag in der eingeschränkten überbaubarkeit des Grundstückes, da unterirdisch die Trassen der U-Bahn und Schnellbahn verlaufen.
Unser Konzept beruht auf einer U-förmigen Randbebauung mit Kerngebäude. Die mögliche Gründungslinie / Fundierungslinie definiert die Form des Kerngebäudes.
Die Randbebauung orientiert sich an der Höhe der umgebenden Bebauung.
Das Kerngebäude mit Hotelturm vermittelt höhenmäßig zwischen der Randbebauung und dem bereits bestehenden 80 m hohen City Tower.
Die EG-Zone ist sehr durchlässig gestaltet, um die wesentlichen Verbindungen zum umgebenden Straßennetz und zum U-Bahn-Abgang sicherzustellen.
Bei der überarbeitung des Projekts für den Masterplan haben wir zwar weitgehend alle Bedürfnisse des Investors berücksichtigt. Nur einem für den Investor wesentlichen Punkt – das gesamte EG mit einer Shopping mall zu überbauen – konnten wir natürlich nicht zustimmen.
Es standen also rein ökonomisch vermarktungstechnische Argumente des Investors unseren städtebaulichen überlegungen – einer offenen durchlässigen EG-Zone – gegenüber.
Wir haben auf unserem Standpunkt beharrt. Dieses Beharren führt wahrscheinlich dazu, dass das Projekt ohne uns geplant wird. Wie sich die Stadtpolitik letztlich verhalten wird, die dem Investor nahegelegt hat, uns als Planer zu engagieren, wird sich in Zukunft zeigen.